Ephesus
Diese drittgrößte Stadt der Antike, an der Westküste Kleinasiens, der heutigen Türkei gelegen, wurde der Zufluchtsort der Jungfrau Maria, des Apostels Johannes und anderer Heiliger, nachdem in Jerusalem die Christenverfolgung ausgebrochen war.
Die Apostelgeschichte, verschiedene Paulusbriefe und die Offenbarung des Johannes geben Aufschluss darüber, dass Johannes, Paulus, einige Apostel und viele andere Heilige in Ephesus gelebt und gewirkt haben. Hier entstanden die ersten Hauskirchen.
Ephesus wurde ein Missionszentrum, von wo aus sich der Glaube an Jesus Christus schnell in die damals bekannte Welt - insbesondere nach Europa - ausbreiten konnte.
In Ephesus befindet sich das Johannesgrab in den Überresten der Johannesbasilika.
Das Haus der Gottesmutter wurde im 19. Jahrhundert aufgrund der Schriften der Seligen Anna Katharina Emmerick auf dem Nachtigallenberg (Bülbül Dagi ) gefunden, ca. 7 km von Ephesus entfernt. Hier soll die Mutter Gottes bis zu Ihrer Entschlafung gelebt haben. Unterhalb des Wohnhauses entspringt eine Quelle.
Nach den Hinweisen der Sel. Anna K. Emmerick, sandte der Superior der Lazaristen in Smyrna 1891 eine Delegation nach Ephesus, die dort tatsächlich eine Hausruine ganz nach der visionären Beschreibung fand, die zurückgeht auf das 1. Jahrhundert.
Bei den Ausgrabungen von Ephesus befinden sich gut erhaltene Reste der Marienkirche, in der 431 n.Chr. das Konzil von Ephesus statt fand, auf dem das Dogma "Maria Theodokos" - Gottesgebärerin, verkündet wurde.
Zu diesem Gedenken, findet jährlich, am 2. Sonntag im Oktober, eine hl. Messe statt. Hauptzelebrant ist meist der Erzbischof von Izmir. Es ist für uns Pilger immer ein Erlebnis, diesen Gottesdienst mit den Priestern, Ordensleuten und Gläubigen mitzufeiern.
1896 erklärte Papst Leo XIII. das Haus Mariens zum Wallfahrtsort. Sein Nachfolger, Papst Pius X., gewährte den Pilgern einen vollkommenen Ablass. Zur Darstellung des Herrn, im Jahr 1960, sandte Papst Johannes XXIII. eine spezielle Kerze zu dem Heiligtum. Solche Kerzen werden nur zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten gesandt.
Papst Paul VI. besuchte das Haus der Mutter Gottes am 26. Juli 1967 und bestätigte seine Echtheit. Papst Johannes Paul II. besuchte es am 30. November 1979 und Papst Benedikt XVI. am 29. November 2006.
Jedes Jahr findet dort zu Mariä Himmelfahrt am 15. August ein Gedenkgottesdienst statt.
Das Studium der Geschichte Kleinasiens zeigt, dass es keine Übertreibung ist, wenn Alterzbischof Bernardini von Izmir sagt: "Das Heilige Land ist das Geburtsland Jesu, die Türkei das Geburtsland der Kirche".
Täglich kommen Tausende von Pilgern und Touristen, darunter auch viele Muslime und Christen, nach Meryem Ana Evi. ( Haus Mariens )
Es darf wohl als einmalig in der Welt bezeichnet werden, dass hier Christen und Muslime, jeder in seinem Glauben, friedlich nebeneinander beten.