Die Selige Anna Katharina Emmerich (flämisch Emmerick) (* 8. September 1774, in Coesfeld; † 9. Februar 1824 in Dülmen) war eine stigmatisierte Augustinerin im Kloster Agnetenburg im deutschen Dülmen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 9. Februar.
Anna Katharina Emmerick behauptete, Maria sei schon im Jahre 44/47 oder „von Christi Himmelfahrt vierzehn Jahre und zwei Monate“ in Ephesus verstorben. Detailliert beschrieb sie die Lage des Hauses, in dem sie neun Jahre lang mit Johannes gelebt haben soll:
„Mariä Wohnplatz war, wenn man von Jerusalem kommt, etwa dreieinhalb Stunden von Ephesus auf einem Berg zur Linken. Dieser Berg fällt schief ab gen Ephesus, welches man, von Südost kommend, an einem Berg wie dicht vor sich liegen sieht, das sich aber ganz herumzieht, wenn man weiter geht. Südlich etwa von Ephesus, vor welchem große Alleen sind, unter denen gelbe Früchte am Boden liegen, führen schmale Pfade auf einen Berg, der wild bewachsen ist, und gegen die Höhe des Berges zu ist eine hügelige, auch bewachsene Ebene von etwa einer halben Stunde im Umfange, auf welcher diese Ansiedlung geschah. (...)
Eine kleine Strecke Wegs hinter diesem Hause stieg die Höhe des Berges felsig zu dessen Gipfel heran, von welchem man über die Hügel und Bäume hinaus auf Ephesus und das Meer mit seinen vielen Inseln sieht. Der Ort liegt näher am Meer als Ephesus (...) die Gegend ist einsam und unbesucht (...) Zwischen diesem Wohnort der heiligen Jungfrau und Ephesus läuft ein ganz wunderbar geschlängeltes Flüsschen.“
Mit dieser Beschreibung in der Hand machten sich Pater Jung und seine Gefährten also im Juli 1891 auf die Suche. Zwei Tage lang streiften sie vergeblich durch die Hügellandschaft südlich von Ephesus. Schließlich, am 29. Juli gegen 11.00 Uhr, brannten ihre trockenen Zungen. Müde und durstig erreichten sie ein Tabakfeld, auf dem ein paar Frauen arbeiteten.
„Habt Ihr etwas Wasser für uns?“, fragten die erschöpften Männer. „Leider haben wir keines mehr“, war die Antwort. „aber geht zu dem Kloster da drüben, dort werdet Ihr Wasser finden.“ Mit dem Finger deuteten sie in Richtung eines alten, verfallenen Hauses. Tatsächlich fanden sie dort einen Brunnen, dann schauten sie sich die Ruine genauer an:
„Das Haus Mariä war von Steinen, viereckig und an dem hinteren Ende rund oder eckig, die Fenster waren hoch oben angebracht, das Dach war platt“, heißt es bei Anna Katharina Emmerick. Die Beschreibung passte auf die Ruine, die vor ihnen lag, am Hange des Bülbül-Daghs, des Nachtigallenberges.
Als sie auf seinen Gipfel stiegen, sahen sie das Meer. Zwei Tage lang inspizierten die vier Männer die Gegend, dann waren sie sich sicher: Sie hatten das Haus gefunden, das die Mystikerin so präzise beschrieben hatte, ohne je in Ephesus gewesen zu sein. Es war das Haus, in dem den Visionen zufolge die selige Jungfrau Maria gelebt hatte!
Ungläubiger Pater Superior
Wieder zurück in Izmir, berichteten sie Poulin von ihren Beobachtungen. Der Pater Superior wollte ihnen nicht glauben. Dann machte er sich selbst auf den Weg und überzeugte sich davon, dass seine Lage tatsächlich in allen Details der Emmerick’schen Darstellung entsprach. Acht stattliche Platanen umgaben die Ruine, spendeten kühlenden Schatten.
Sie hatte kein Dach, die vier Wände waren in einem schlechten Zustand. Als Abbé Poulin nach Izmir zurückgekehrt war, ergriff er sofort die Initiative. Eine Ordensschwester, Marie de Mandat Grancey, hatte gerade ein kleines Vermögen geerbt und war bereit, es zur Gänze in die Wiederherstellung des Marienhauses zu investieren.
Visionen erneut bestätigt
So kaufte man das Anwesen, kanalisierte die Quelle, legte bessere Zugangspfade an, errichtete eine Marienstatue und einen Altar und schützte das Haus durch eine Glaskonstruktion. Im Verlauf der Arbeiten, am 24. August 1898, kam es zu einer weiteren, erstaunlichen Bestätigung der Emmerickschen Visionen.
Als die Arbeiter den Boden des Hauptraumes freilegten, stießen sie auf verkohlte Steine im Zentrum des Gebäudes, eben dort, wo laut der Stigmatisierten einst die Feuerstelle des Marienhauses lag: „(Das Haus) war in zwei Teile geteilt durch den in der Mitte angelegten Feuerherd.“
Fortan war es als „Meryemana“ (wörtlich: „Mutter Maria“), als „Marienhaus“ bekannt. Dann kam der erste Weltkrieg, die ganze Gegend wurde militärisches Sperrgebiet. Als die Lazaristen 1920 nach Meryemana zurückkehrten, fanden sie den Glasschutz zerstört, den Altar zertrümmert, die Platanen gefällt. Die Bronzestatue Mariens war verschwunden; die türkischen Finanzbehörden hatten das Gelände konfisziert. 30 Jahre dauerte der Kampf um die Stätte.
Erst 1951 wurden die Besitzverhältnisse vom türkischen Staat anerkannt. Seitdem gehört Meryemana einer privaten Vereinigung. Es kostete den Verein einige Mühe, dann hatte er auch die türkischen Behörden überzeugt, dass das Haus Mariens ein potentielles Ziel für den Fremdenverkehr ist.
Es ist tatsächlich so geworden, daß heute täglich Tausende von Touristen Meryamana Evi besuchen.
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